Bildungspolitik NRW in der Nordkurve — das Cornelsen-FOBI-Festival in Dortmund

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Fußball und Bildung? Geht das zusammen? Sehr gut, sogar. Fußball begeistert große Teile der Gesellschaft. In allen Alters- und Bildungsgruppen finden sich Fans, die sich mit Leidenschaft für den Breitensport und für ihre Vereine einsetzen. Diese Relevanz sollte auch dem Thema Bildung zukommen. Was lag da näher, als eine Fortbildungsveranstaltung in einem Fußballstadion zu organisieren. So trafen sich Anfang Mai rund 200 Lehrer*innen und Referendar*-innen im Rahmen des Cornelsen-FOBI-Festivals in den Räumen der Nordkurve des Signal Iduna Parks Dortmund. Sie arbeiteten und diskutierten einen Tag lang engagiert in unterschiedlichsten Workshops.

Fußball und Bildung? Geht das zusammen? Sehr gut, sogar, fanden die 200 Teilnehmer*innen des FOBI-Festivals in der Nordkurve des Signal Iduna Parks in Dortmund.

Am Mittag fand eine Diskussionsrunde zum Thema „Schulpolitik NRW — Quo Vadis?“ statt. Drei Bildungspolitiker/-innen aus NRW: Sigrid Beer (MdL, Bündnis 90/Die Grünen), Jochen Ott (MdL, SPD) und Mathias Richter (Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung NRW, FDP) stellten sich den Fragen des Moderationsteams. Nina Toller, Lehrerin in NRW und Bildungsinfluencerin, und Benjamin Heinz, Podcast Producer und Moderator präsentierten im lockeren Talk-Format Fragen zur Bildungspolitik in NRW. Kurz vor der Landtagswahl saß quasi die Ampel auf der Bühne und damit die Bildungsspezialisten nicht direkt in den Wahlkampf verfielen, sorgte das Moderatorenteam zunächst einmal für einen positiven Einstieg in die Runde.

Diskussionsrunde zum Thema „Schulpolitik NRW — Quo Vadis?“ statt. Drei Bildungspolitiker/-innen aus NRW: Sigrid Beer (MdL, Bündnis 90/Die Grünen, Jochen Ott (MdL, SPD, linkes Bild) und Mathias Richter (Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung NRW, FDP) stellten sich den Fragen des Moderationsteams.

“Mehr Chancengleichheit, mehr Wertschätzung, eine moderne, auch bauliche Ausstattung für Schulen, eine neue und sichere Finanzierung.”

Erste Aufgabe: In drei Hashtags sollten die wesentlichen Punkte zur Schulpolitik in NRW benannt werden. Schnell waren sich die Politikerinnen und Politiker in ihren kurzen Statements zu den Kernthemen einig. Aber auch bei den großen Fragen, — was macht die Schule der Zukunft aus, wie kann es gelingen, die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer so zu gestalten, dass wieder mehr Menschen Lust haben, diesen Beruf zu ergreifen, wie kann die Lehrausbildung verbessert werden? — herrschte überwiegend Übereinstimmung. Einer der wichtigsten Punkte: die Finanzierung. Auch hier herrschte im Kern fast überraschende Einigkeit. Nur eine verbindliche, transparente Finanzierung könne Grundlage für eine Neuausrichtung der Bildungspolitik der kommenden 30 bis 40 Jahre sein.

»Das Thema Digitalisierung erfordert eine gesicherte Unterstützung für die Lehrkräfte.«

Digitalität umfasst mehr als Technik und Finanzierung. Es geht auch um Vergleichbarkeit und Standards in der Digitalisierung, damit alle, Lehrende wie Lernende, die gleichen Grundbedingungen haben. Die Finanzierung der Mittel kann laut der drei Politiker*innen in den Haushalten sicher verankert werden. Nur müssen sie auch leicht abrufbar sein.

»Bildungspolitik ist auch Sozialpolitik.«

Besonderes Augenmerk wurde der Multi-Professionalität der Lehrer*innen gewidmet. Welches Personal muss eine Schule zusätzlich erhalten, damit die Lehrerinnen und Lehrer ihre pädagogischen Aufgaben wahrnehmen können? Wie kann Schulsozialarbeit nachhaltig in den Schulen etabliert werden? Ein Thema, dass den Nerv der Politiker/-innen besonders traf, war die Reform der Hochschulausbildung. Ein Moment, in dem es in der Nordkurve kurz hitziger wurde. Stichworte wie „bessere Betreuung und Orientierung, Digitalisierung, gemeinsames Lernen, Ausrichtung der Studieninhalte etc.“ lieferten ausreichend Diskussionsstoff. Der rege und konstruktive Diskurs endete mit einem freundlichen, aber bestimmten Ruf nach dem „Faktencheck“.

Wie im wirklichen Talkshow-Leben war auch hier die Zeit für alle Themen leider zu kurz. Zum Abschluss noch ein kleines Ratespiel: „Wer hats gesagt? Statements aus den Parteiprogrammen“. Spannend zu sehen, wer sein eigenes und das Programm der anderen Parteien kannte. Die nun geradezu harmonisierte Stimmung wurde aber doch noch einmal in Bewegung gebracht. Hatte man gerade das Gefühl einer gemeinsamen „Mannschaft“, ließ die aus dem Publikum gestellte Frage nach der Wiedereinführung des Fachs Sozialwissenschaften in NRW (Petition #sowi bleibt) die Wellen ein wenig hochschlagen und für einen Moment war er dann auf der Bühne präsent: der Wahlkampf.

Die Talkrunde im Cornelsen-FOBI-Festival hat erfolgreich gezeigt, dass Fußball und Bildung gut zusammengehen. Die Politiker*innen auf der Tribüne konnten überzeugend vermitteln, dass Schulpolitik in NRW ein gewichtiges Thema in der Regierungspolitik ist. Und auch auf die Frage nach dem “Quo Vadis?” gab es Antworten und Einblicke in die Pläne der Bildungspolitik NRW. Es muss das Bestreben aller sein, Maßnahmen gemeinsam anzugehen. Denn wie im Fußball geht es darum, vereint zum Ziel zu kommen. Nur in einem gut funktionierenden Team, das alle Beteiligten einbindet, ist man stark und kann das Thema Bildung zum Erfolg oder um im Bild zu bleiben „zur Meisterschaft“ führen.

Veranstaltungen (cornelsen.de)

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Cornelsen – Hinter den Kulissen

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