Mit hybriden Lehrwerkskonzepten zum Lernerfolg

Cornelsen – Hinter den Kulissen
5 min readOct 11, 2023

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Die Teams, die an den Lehrwerken Access und Lighthouse arbeiten, befinden sich mitten im Veränderungsprozess: Ziel ist dabei, Lernende mit hybriden Lehrwerken aus Schulbuch und digitalen Komponenten zu motivieren und den Lernerfolg durch neue Möglichkeiten zur Differenzierung und Individualisierung zu unterstützen. Technologie wird hier aus didaktischer Perspektive im Sinne der Lernförderlichkeit eingesetzt, während das Schulbuch weiter ein zentrales Element bleibt. Wie das konkret aussieht, berichten unsere beiden Senior-Redakteur*innen Ralph und Rebecca.

Die ergänzende Lern-App fürs Smartphone. Foto: Cornelsen.

“Wenn man als Lehrkraft mal was Digitales machen will, ist das in der Regel noch mit viel zu hohem Aufwand verbunden.“ Ralph Williams ist angetreten, das zu ändern. Gemeinsam mit seinem Team ist der Englisch-Redakteur und -Autor verantwortlich für die Neuentwicklung der gymnasialen Lehrwerkreihe Access. Im Schuljahr 2022/23 kam der erste Band als Hybrid-konzept heraus: ein klassisches Schulbuch und dazu eine ergänzende Lern-App fürs Smartphone.

„Die App ist ein Plus, kein Muss“, sagt Rebecca Robb Benne. Sie ist Autorin der Englisch-Reihe Lighthouse für mittlere Schulformen — genau wie Access 2022 in hybrider Form neu aufgelegt. Und obwohl sie Lektüren und längere Texte liebt, die zum Lesen auf dem Smartphone eher ungeeignet sind, ist sie überzeugt von dem Konzept der verstärkten Differenzierungsmöglichkeiten, das Cornelsen verfolgt: „Hybride Lehr- werke bieten the best of both worlds.“

Ralph Williams ist Senior-Redakteur in der Englisch-Redaktion und schreibt als einer von zwei Hauptautoren die Inhalte für Access und koordiniert die Arbeit des Teams. Foto: © Cornelsen/Ralph Williams

Lernförderlichkeit verbessern

Die Kombination aus Schulbuch und App hat für Lernende nämlich eine ganze Reihe von Vorteilen. Passend zur jeweiligen Seite im Buch oder Arbeitsheft gibt es in der App digitale Extramaterialien zur Differenzierung, zum Üben im eigenen Tempo und zum tieferen Eintauchen in ein Thema: Audios, Videos, Digital help, Digital quiz und Digital checkpoint. Schüler*innen haben auch off-line Zugriff darauf. So können sie unter anderem anhand von vertonten Vokabellisten ihre Aussprache trainieren, Feedback auf Übungen einholen oder sich zu Hause schwierige Aufgabenstellungen in der App übersetzen lassen. Das fördert die Lernautonomie und unterstützt Schritt für Schritt den Lernerfolg.

Rebecca Robb Benne ist als Senior-Autorin für Lighthouse tätig. Ihre besondere Leidenschaft ist das Schreiben von Geschichten. Foto: Cornelsen/Rebecca Robb Benne

Das große Plus für Lehrkräfte: Sie haben unabhängig von der technischen Ausstattung ihrer Schule die Möglichkeit, beispielsweise ein 2-Minuten-Video mit den Sehenswürdigkeiten von London zu zeigen oder die Klasse am Ende der Stunde eine Übung per App erledigen zu lassen. Das bringt nicht nur Abwechslung in den Unterricht, sondern erhöht auch entscheidend die Motivation, wie erste Rückmeldungen zeigen.

„Solche kurzen Inhalte sind etwas, das sich die Kids auch in ihrer Freizeit am Smartphone ansehen“, sagt Ralph Williams. Um wirklich zu verstehen, wozu das App-Format gut sein kann und was auf dem Handy nicht funktioniert, braucht es im Team ganz neue Kompetenzen. Williams be- schreibt es so: „Wer an App-Inhalten arbeitet, muss auch selbst regelmäßig Apps und digitale Tools nutzen und in unserem Fall mit den großen Sprachlern-Apps vertraut sein. Man braucht ein Gefühl dafür, was Gamification bedeutet und was in einer Übung diesen kleinen Dopaminkick auslöst, der im Digitalen so wichtig ist.“

Kommunikation als Schlüssel

Als großen Vorteil der App empfindet Rebecca Robb Benne die Möglichkeiten der Differenzierung: „Das Niveau innerhalb der Klassen, die mit Lighthouse arbeiten, ist sehr unterschiedlich. Meine Co-Autorin Zoe Thorne und ich können uns beim Schreiben der Buchinhalte darauf verlassen, dass die App zusätzliche Unterstützung anbietet, und dadurch sicher sein, dass alle Schüler*innen mitkommen.“ Sie wünscht sich, dass der Entwicklungsprozess von gedruckten und digitalen Inhalten künftig noch vernetzter geschieht, betont aber auch: „Wir sind noch am Anfang. Es ist spannend zu sehen, was noch alles möglich ist. Darin liegt eine große Chance.

Das erlebt Ralph Williams genauso. Die zentralen Fragen zu Beginn seien gewesen: „Was für Inhalte wollen wir haben? Und wie wollen wir miteinander arbeiten? Beides war neu. Aber gerade in der Anfangsphase kann man so vieles beeinflussen und hat so viele Gestaltungsmöglichkeiten. Das mag ich sehr.“ Nicht nur innerhalb des Teams müsse man ständig in Kontakt stehen und gut kommunizieren, damit am Ende alle Inhalte harmonisch zusammen- passen. Auch der Austausch mit der Zielgruppe spiele angesichts fehlender Erfahrungswerte eine besonders wichtige Rolle. „Jetzt fängt es erst an, richtig interessant zu werden, weil wir Rückmeldungen aus den Klassenzimmern bekommen.“ Dieses wertvolle Feedback können Williams und sein Team für die aktuelle Arbeit am Buch für Klasse 7 nutzen, „bei der auch inhaltlich und didaktisch noch mal zusätzliche Möglichkeiten entstehen“.

Eine neue Form von Freiheit

Mit den niederschwelligen Hybridkonzepten von Lighthouse und Access ist Cornelsen am Markt weit vorn. Etwas Vergleichbares gibt es aktuell nicht. Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Um die vertrauten Standards des gedruckten Lehrbuches mit dem neuen technologischen Spielraum zu kombinieren, braucht es veränderte Arbeitsweisen und den inneren Wunsch, den eigenen Horizont zu erweitern. Dass aus den zwei Welten eine einzige, gemeinsame wird, ist Zukunftsmusik. Noch. Denn schon jetzt weitet sich der Blick — nicht nur für Lehrende und Lernende, sondern auch für die kreativen Teams, die mit Engagement und Forschergeist an den hybriden Inhalten arbeiten und dabei neue Potenziale für Differenzierung und Individualisierung erschließen.

„Im Schulbuch haben wir nie genug Platz. Ich wünsche mir, dass wir es in Zukunft weiter entschlacken und noch mehr Inhalte ins Digitale verlagern“, sagt Rebecca Robb Benne. Das braucht Zeit. Aber schon jetzt darf das Neue mehr und mehr Raum einnehmen und zeigen, was es kann. „Diese Arbeit bringt eine neue Freiheit mit sich“, sagt Ralph Williams. „Weil das Ende einer Buchseite nicht das Ende sein muss.“

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Cornelsen – Hinter den Kulissen

Wer sind wir und wie arbeiten wir an unseren Lehrwerken, Lernlösungen und Innovationen? Hier gewähren wir Einblicke in unsere Arbeit und hinter die Kulissen.