What the Hack? Unsere Top 5 Hackathon-Ideen
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Im Herbst haben wir unternehmensweit zum Hackathon aufgerufen. Ganz unterschiedliche Teams trafen aufeinander, haben zusammen Ideen entwickelt und funktionierende Prototypen entworfen. Was dabei herausgekommen ist, macht uns richtig stolz auf unsere Mitarbeiter*innen. Diese fünf Top-Ideen haben es in die Endrunde geschafft.
Das Wort Hackathon ist eine Wortschöpfung aus den Worten “Hack” und “Marathon”). Ein “Hack” wird im Urban Dictionary auch als “a clever Work-Around” beschrieben. Das Wort Hackathon beschreibt also den Ansatz, in einer intensiven Work Session, dem Marathon, Lösungen oder Work-Arounds für Probleme zu finden. Meist ist der Hackathon eine kollaborative Soft- und Hardwareentwicklungsveranstaltung, deren Ziel es ist, innerhalb der Dauer dieser Veranstaltung gemeinsam nützliche, kreative oder unterhaltsame Softwareprodukte herzustellen.
“Das Beste daran ist eigentlich, dass sich auf diese Weise Menschen begegnen, die normalerweise im Verlag kaum aufeinander treffen: Da kollaborieren dann Redakteur*innen mit Entwickler*innen, und es entsteht eine ganz eigene kreative Dynamik. Genau diese Mischung wollten wir erzeugen.” — Thomas Zier, Produktmanager und Jury-Mitglied des Hackathons.
Jede*r aus dem Cornelsen-Universum konnte teilnehmen: Entweder als schon bestehendes Team oder als Einzelperson, die einem Team beitreten konnte. In der Hackathon Week erarbeitete jedes der fünf Teams ein “minimal brauchbares oder existenzfähiges Produkt” (MVP). Dabei haben erfahrene Cornelsen-Kolleg*innen aus den Bereichen Design, Management und Software-Entwicklung unterstützt und beraten.
1. Idee: Schreiben lernen auf dem Tablet
Schreiben lernen ist wie zaubern lernen. Mit dieser App sollen Schüler*innen spielerisch das Schreiben lernen und Web Badges erlangen können. Abgestimmt auf die Lehrwerke zum Schriftspracherwerb bleibt die App erzählerisch in deren Welt und führt durch die Übungen. Sie bietet Tipps für die Schüler*innen, wenn diese nicht weiter wissen. Ein magisches Erlebnis.
Das Problem, das gelöst wird: Schreibenlernen am Anfang der Grundschulzeit wird bisher noch vielfach als notwendig echte Handarbeit — so richtig analog, zwingend auf Papier — gesehen, so das Hack-Team. Dabei bieten Hardware (Tablets, Digitalstifte) und Software (Schrifterkennung mit entsprechender Analytik) mittlerweile Möglichkeiten, die für alle Beteiligten erheblichen Mehrwert im Digitalen stiften könnten: Beim Schreibenlernen am Tablet könnten Kinder mit KI-Unterstützung direkteres, schnelleres Feedback bekommen und individueller gefördert werden. Lehrer*innen müssten nicht Schreibübungen einer ganzen Klasse einzeln sichten, korrigieren und Rückmeldungen geben/anleiten, sagt das Team, das aus Jana Habermann, Jessica Niest, Sabine Rosseck, Lisa Stöckel, André Suhr, Christian Vesterling und Elisabeth Wagner bestand.
“Gemeinsam mit Kolleg*innen von Wacom können wir im Hackathon einen Prototypen für einen solchen digitalen Schreiblehrgang bauen, indem wir ihre technologische Kompetenz mit unseren Produktideen und fachdidaktischer Expertise zusammenbringen.” — Statement des Schreiben-Teams
2. Idee: Interaktive Zeitleiste für Geschichte
Was war früher, der Dreißigjährige Krieg oder die Reformation? Was passierte eigentlich in anderen Teilen der Welt, als in Europa die Industrialisierung begann? Lernenden im Fach Geschichte fehle oft der Überblick, um Ereignisse und Entwicklungen zeitlich und geografisch einordnen zu können, so das Hack-Team. Einige Pages und Apps wie Zeitklicks oder History timeline machen hier schon Angebote, die jedoch meistens räumlich begrenzt, schwer handhabbar oder optisch wenig ansprechend sind.
Die Lösung: Eine schlanke App oder ein Feature auf cornelsen.de könnte das Navigieren entlang von Ereignissen auf einem Zeitstrahl ermöglichen und parallel verlaufende Entwicklungen visualisieren. So könnten sich Schüler*innen beispielsweise entlang einer Zeitleiste durch das 20. Jahrhundert navigieren und mithilfe von Videos, Audios, Bildern und interaktiven Übungen Geschichte erkunden.
„Mit der interaktiven digitalen Zeitleiste möchten wir ein multimedial angereichertes und intuitiv bedienbares digitales Tool sowohl an die Lehrer- als auch die Schülerhand geben, mit deren Hilfe Lehrkräfte erlebnisorientiert unterrichten und Schüler:innen die komplexen historischen Zusammenhänge aktiv, eigenständig und auf eigenem Niveau erschließen können — für mehr Spaß und Lernerfolg im Fach Geschichte.“ — Statement des Zeitleisten-Teams
Das Team bestand aus Mathias Bohm, Amélie Vernay, Andrea Margitics, Matthias Vogel, Alexander Heß-Gerth, David Gampe und Gregor Schlusche.
3. Idee: Das digitale Klassenbuch im Zeitgeist
In diesem Klassenbuch finden Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern eine Übersicht zu den aktuellen Fächern und zum Lernstoff. Lehrer*innen können ihre aktuelle Unterrichtsstunde digital archivieren und ihr Material hochladen. Auf diese Weise können Schüler*innen den Stoff im Nachgang wiederholen oder nachholen und Eltern den Lernstoff ebenfalls nachvollziehen und sich dazu austauschen (Homeschooling) bzw. Feedback anfragen.
“Wir wollen die beste Klassenbuch-Plattform bauen und die Bedeutung eines Klassenbuchs neu definieren.” — Statement des Klassenbuch-Teams
Was das Team in der Hack-Woche erreicht hat: Eine veritable API, ein ausgefeiltes UX, einen Prototypen und ein Pitch Deck. Das Team hat außerdem Ideen entwickelt, wie das Ganze im Cornelsen.de-“Ökosystem” funktionieren kann. Das Team bestand aus Heiko William Schmidt, Yonne Balke, Stephan Leuendorff, Sabrina Udhardt und Sebastian Kurt.
Idee 4: Der Cornelsen “Feedbackr”
Das Problem: Lehrer*innen verbringen viel Zeit damit, gleiches Feedback immer wieder zu geben. Eine schlaue Feedback-Funktion wäre, dass man jedes Feedback nur einmal eingeben muss, und sich das System merkt, welches Feedback zu welchen Fehlern passt. Dann kann die Lehrkraft beim gleichen Fehler anderer Schüler*innen das passende Feedback wiederverwenden, meint dieses Hack-Team. Warum wir den “Feedbackr” brauchen? Weil repetitive Korrekturarbeit langweilig, zeit- und nervraubend ist und wir diese Arbeit wirklich erleichtern können: Hohe Praxisrelevanz, gepaart mit Cutting-Edge-Technology! Das Team bestand aus: Andreas Solti, Fabian Roloff, Andrej Warkentin, Peer Schendel, Ralph Williams und Susanna Pietrzala.
“Neben großer Zeitersparnis und dem Vermeiden von viel Copy-Paste beim Korrigieren, können sich die Lehrkräfte in einer Korrektur-Community auch die Korrekturen freigeben, und sich dadurch sehr hilfreiche Korrekturen durchsetzen. Durch Netzwerkeffekte kann insgesamt die Qualität der Lehre gesteigert werden.” — Statement des Feedbackr-Teams
Idee 5: Die Hausaufgabenplanungs-App
Das Problem: Um effizient und effektiv lernen zu können, braucht der Mensch eine Vielzahl von Fähigkeiten und Strategien, die ein Leben lang wichtig bleiben. Zeitmanagement beispielsweise oder “richtiges” Lernen, damit wichtige Informationen lange im Gedächtnis bleiben und nicht nur bis nach der Klausur oder dem Jobinterview. Dem Hack-Team dieser Idee war wichtig, jedem Menschen zu ermöglichen, diese Fähigkeiten im eigenen Tempo und mit gesunder Motivation zu erlernen und so auch den Druck auf Familien und andere Pflegekräfte verringern.
Die Lösung kommt von diesem Hack-Team: Eine App, die Lernende unterstützt und Lehrende entlastet: Die Planungs-App verfügt über einen Kalender mit persönlichem und schulischem Termin. Dieser Kalender dient dazu, den Schüler*innen einen Überblick über ihren persönlichen Zeitplan zu geben. Für diejenigen, die mit dem “Lernen-lernen” beginnen, wird ein gesunder Hausaufgaben- und Lernplan angeboten, der auf diesem Kalender basiert, auf der durchschnittliche Zeit, die für diese Lerneinheit oder Aufgaben benötigt wird und eine Menge an Best-Practices. Nach und nach verändern sich die Coaching-Aufgaben der App, bekommen die Schüler*innen selbst die Kontrolle über ihre Lernplanung.
“Die Lernenden können ihren eigenen Lernprozess und Entscheidungen analysieren, werden zum Hauptakteur in ihrem eigenen Lernprozess und haben vor allem Spaß am Lernen.” — Statement des Hausaufgaben-Teams.
Hier kann man sich den Prototypen des Hausaufgabenplaners ansehen. Das Team bestand aus Pauline Windey, Viktoria Scharf, Birgit Schuster, Vivien Vondrák, Michael Monk und Julius Seltenheim.
Wir sind stolz auf unsere Kolleg*innen, auf ihre kreativen Ideen und die konkreten Ergebnisse, die sie in nur einer Hack-Woche erreicht haben. Hier ein kleiner Auszug aus den Stimmen der Jury Thomas Zier, Uwe Erpel und Matti Wachholz-Hausmann: